06. November 2019 ab 19:00 Uhr: DER TANZENDE LABER OBERSCHENKEL UNTER DER DUSCHE (Yae In Kim & Migyeong Yun)

ERÖFFNUNG 6.11. 19 UHR, AUSSTELLUNG 7.-10.11. 17-20 UHR

Yae In Kim:
„Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Zug oder ein Bus war. Ich war auf dem Weg zum Bahnhof. Der Verkehrsmittel hatte Verspätung wegen einem etwas Problem. Mir war unglaublich langweilig zu sitzen, da kam eine Schaffnerin und gab mir eine Speisekarte.
Es gab ein Fleischgericht. Ich wusste es nicht, welcher Teil des Fleisches ist. Ich bestellte es. Die Schaffnerin legte auf meinen Beine einen Teller und Ein Besteck.
In der Mitte des Tellers gab ein Loch und durch dieses Loch konnte ich meinen Oberschenkel sehen. Soll ich meinen Oberschenkel essen? Ich guckte mich um die anderen und sie aßen das schon. Ah ha. Ich schnitte den. Der blutete nicht, sondern sehr weich wie eine zarte Leberkäse. Es schmeckte mir besser als ich dachte. Ich aß es weiter. Ein Mann, der neben mir saß, aß gar nicht. Ich fragte ihn, ob er mein Essen auch essen will. Er hatte einen schwierigen Blick, aber sagte er, ja, warum nicht? Paar Stück von meinem Oberschenkel schnitte ich und gab ihm es. Wir aßen zusammen meinen. Plötzlich hatte ich ein komisches Gefühl mit meinem Oberschenkel, der abgeschnitten wurde. Der rötete sich und war langsam empfindlicher. Mir war übel. Ich dachte, irgendwas stimmt nicht. Wollen Sie es mehr essen?, fragte ich ihn. Oh Nein, Danke.. weil das Menschenfleisch ist, antwortete er und zeigte anderen Leute mit seinem Kinn. Andere Leute s
tellten ihren Teller auch ab. Mir war übel.“

Migyeong Yun :
Die Welt, wie ich sie bisher wahrgenommen habe, ist sehr vage.
Nichts ist sicher. Die Welt strebt einer Ordnung entgegen, ist aber immer noch unruhig und unordentlich, auch wenn sie oft ruhig scheint. Dinge, die klar erscheinen, sind sogleich auch verschwommen. Was gebaut ist, verschwindet womöglich bevor es wahrgenommen wird. Der glückliche Moment ist ironisch, da er dem Unglück am nächsten ist.
Ich wiederhole solche abstrakte Ereignisse und Konzepte, indem ich sie, zum Beispiel zusammen mit konkreten Landschaften male und und diese durch Löschen und Wiederholen korrigiere. Und schließlich möchte ich einen neutralen Bildschirm erstellen, der weder abstrakt, noch konkret, weder planmäßig, noch zufällig hingehört.